"Stäh - ömmer debi"
Weiber aus drei Orten im Steeger Bürgerhaus:
Friesenhagener und Harbacher in Steeg zu Gast.
Um Punkt 15:11 Uhr konnte am 23. Februar in Steeg die große Weiberfastnachtssitzung im Bürgerhaus eröffnet werden. Und die Steeger waren nicht nur dabei, wie man laut ihrem Schlachtruf „Stäh ömmer debi“ vermuten könnte, sondern sie richteten unter dem Bürgerverein Steeg für gleich drei Ortschaften ihre große Karnevalssitzung aus. So hieß man auch die Besucher aus den Nachbarorten Friesenhagen und Harbach herzlichst willkommen, da dort keine Weiberfastnachtssitzungen stattfanden.
Schon zu Beginn konnte die 14-jährige Katarina Hähner aus Bockenbaum, die für ihr alter souverän durchs Programm führte, gut 80 Karnevalsjecken begrüßen. Mit Kaffee und Kuchen gestärkt, konnte das rund vierstündige Narrenprogramm mit Büttenreden, Sketchen und Tanzauftritten so richtig starten.
Da war zunächst einmal Richterin „Beate Salesch“ alias Beate Schmidt, die „datt Wähnersch Margret“ (Margret Kötting) verdonnern wollte, da sie doch dem Fräulein Sabine an die Wäsche gegangen war. Doch diese wusste auf jeden noch so harten richterlichen Spruch eine passende, meist musikalische Antwort. So nahm Sie es denn auch leicht als sie schließlich des Landes verwiesen wurde: „Muss i denn, muss i denn, zum Städele hinaus“.
Einen frischen Wind hauchte die junge 7-köpfige Mädchentanzgruppe Wirbelwind (Lena Schmitz, Franziska und Stefanie Hermann, Elisa Solbach, Antonia Hermann Marie Schneider sowie Victoria Schmidt) in den Saal. Schunkelnd, singend und klatschend brachten sich die Besucher so langsam richtig in Stimmung. Und mächtig gelacht werden durfte selbstverständlich auch.
So konnte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hannelore Klein berichten, dass doch eine neue Haushälterin bei Pfarrer Georg Stricker eingezogen war. Der wiederum war schon aus dem Haus und man musste mit entsetzen feststellen: „Oh joh, der Basdur der Dappes hätt sing Blootwurschtbrührtchen vergessen. Jetzt muss ich demm Chef auch noch ett Fresspaket hingerher brängen.“ Also nichts wie hinterher.
Doch kaum war auch die Haushälterin aus dem Haus, konnten es - neugierig wie Frauen nun mal sind - einige Damen nicht lassen, mal die Bowle der Haushälterin zu probieren. Oh wie lecker war doch der Trunk, bis am Ende die wieder eingetroffene Hausfrau aufklärte: „Doh in demm Topf hann isch de Stinkesocken vom Basdur enjewehscht“. Mit einem großen Applaus wurde der von Hannelore Klein, Jutta Holland, Monika Tasser und Ursula Reinsch-Eiteneuer aufgeführte Sketch schließlich bedacht.
Schlag auf Schlag folgte ein humorvoller Auftritt dem anderen. Bei Elisabeth Hermann und Nicole Weschenbach gab es einen Sketch hinter einer Autotür und Magdalene Fuhs wusste schon einiges zum Ablauf der 875-Jahr-Feier von Friesenhagen zu erzählen. Wenn Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) aus Mainz kommt, fährt er in der „Luckemich“ vorbei und nimmt den ehemaligen Ortsbürgermeister Hermann Mockenhaupt (CDU) gleich mit zum Fest. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kann sich an die Seite von Norbert Klaes (SPD -Vorsitzender Friesenhagen) setzen. Nicht zuletzt bringt auch Nikolaus Graf Hatzfeldt aus Schönstein seinen Chef, den Dr. Franz Straubinger mit. Letzterer habe ja bereits eine Menge Waldwege des Wildenburger Landes zur 875-Jahr-Feier passend mit Schildern geschmückt.
Mit weiteren Vorführungen warteten schließlich Marlene Orthen und Antje Quast sowie Gaby und Petra Hähner auf. Einen Soloauftritt musste Hannelore Hombach meistern, da ihre Sketchpartnerin Gertrud Hammer kurzfristig erkrankt war. Martina Wagner und Rita Reuber, ein Steeger Clübchen und die Tanzgruppe vom Bürgerverein Steeg rundeten das bis in den Abend gehende Narrenprogramm schließlich ab. Nicht zuletzt sorgte aber auch Familie Reis als Bewirtschafter des Bürgerhauses für einen runden Ablauf der Veranstaltung. (Holger Backhaus)
Eine Bildergalerie mit den schönsten Fotos der Weibersitzung des Bürgervereins Steeg im Jahr 2006:
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